Meditation ist ein natürlicher Zustand.
Ein Mensch, der entspannt ist und mit entspannt meine ich, Vertrauen in das Leben und in die eigenen Entscheidungen hat, kann in einem meditativen Zustand sein. Vertrauen bedeutet auch, dass das Leben ein Freund ist und alles zur richtigen Zeit geschieht. Das Problem liegt darin, dass wir nicht erkennen, was uns das Leben mitteilen möchte und dass wir in der Regel konditioniert sind, zu misstrauen und uns zu schützen.
Wir alle kennen meditative Zustände, wenn alles mal richtig gut läuft und wir glücklich sind, dann ist unser Verstand fast still und die Gedanken sind relativ ruhig. In Augenblicken, in denen wir glückselig sind, geschieht Meditation ganz von selbst.
Was hält uns ab? Unser hoher Anspruch?
Was uns von der Meditation abhält, sind unsere Verletzungen oder auch die Angst, falsch zu sein.
Als ich anfing zu meditieren, fiel es mir schwer, entspannt zu sein. Ich hatte Angst, jemand könnte entdecken, dass ich nicht weit genug für Meditation war. Angst, nicht akzeptiert und entlarvt zu werden. Ich hatte ein echt mieses Selbstvertrauen. Denn in Kreisen, in denen Meditation ein Thema ist, gab und gibt es einen hohen Anspruch.
Dieser Anspruch erschwert es, innerlich ruhig zu werden, denn es besteht eine Daueranspannung. Zuerst ist es wichtig, die Spannungen zu verändern. Ängste, Traumata und Verletzungen stören unsere Entspannung. Nicht dass es falsch wäre, sich so zu fühlen. Die meisten Menschen haben das Gefühl, nicht richtig zu sein. Das ist die Welt, in der wir leben.
Es gibt viele Ratschläge, wie wir sein oder wie wir uns verhalten sollten. Diese Ratschläge, vor allem aus der spirituellen Welt, tragen zu keiner Entspannung bei.
Wir brauchen keine Wertung, denn alles, was wir sind, ist gerade jetzt unsere Realität.
In der Meditation ist alles gut so wie es ist.
Es gibt kein weiter, höher oder größer, auch kein richtig oder falsch. Es gibt nur Anspannung und eine zu hohe Bewertung dessen, was sein sollte und was nicht. Nur wenn du dich so und so fühlst, bist auf dem richtigen Weg.
Meditation ist zu jeder Zeit möglich, allein unsere innere Anspannung hält uns zurück. Ist unsere Anspannung sehr hoch und haben wir uns noch nie mit innerer Stille beschäftigt, dann erscheint uns Meditation völlig unmöglich.
Rennen wir im täglichen Leben vor der inneren Stille weg, weil wir sie nicht ertragen, dann können uns die Gefühle oder die Angst vor unseren Gefühlen überschwemmen. Meditation sollte keinen Stress erzeugen.
Wann ist Meditation möglich?
Meditation ist möglich, wenn wir entspannen. Wir können unter verschiedenen Umständen entspannen, egal wie viele Ängste etc. wir haben, z.B. nach einem guten Essen, nach Nähe, oder nach Tanzen. Jeder kennt Möglichkeiten, seine Anspannung herauszulassen, dann ist Entspannung möglich. Wenn ich in dem Zustand des Mich-nicht-Mögens, oder der Minderwertigkeit bin, schaue ich nach Zeichen, die mir vielleicht bestätigen, dass dem so ist. Ich achte dann eher darauf, mich jederzeit zu schützen und mein Verstand arbeitet ununterbrochen, um der Gefahr zuvorzukommen.
Ein angespannter, angstvoller und traumatisierter Verstand kann sich nicht beruhigen, er hat ein großes Problem damit, still zu werden.
Ich dachte in vielen Meditationen, dass ich verrückt werde, denn mein Verstand geriet in Panik. Es hat lange gedauert, bis ich entspannen konnte, und das bedeutet in erster Linie entspannen in sich selbst.
Das ist für mich ein Zustand von innerer Ruhe und Vertrauen.
Warum brauchen wir überhaupt Meditation?
Der Mensch und das Leben sind einem Überfluss an Informationen und Gefühlen ausgesetzt. Wenn wir ständig aufnehmen, aufnehmen und nochmal aufnehmen, können wir die Flut an Energie oder Information nicht richtig verarbeiten oder einordnen.
Vor allem schadet uns der angespannte Verstand, der sich schützen und auf alles achten muss. Dauernde Anspannung überschüttet unseren Körper mit Stresshormonen.
Menschen, die eine Überladung spüren, sind überfordert und reagieren meist heftiger.
Von Zeit zu Zeit brauchen wir Entspannung, das kann auch durch Bewegung, Tanzen, Spazierengehen, Singen und Malen geschehen. Alles, was uns entspannter und ruhiger macht, unterstützt uns. Falls wir keinen Ausgleich haben, kommt es zur Überladung und Überforderung.
Meditation entspricht dem Zustand der völligen Entspannung. Meditation bedeutet zu beobachten, was geschieht, man ist nicht identifiziert und kann einen Abstand herstellen. Wir lassen alles an uns vorbeiziehen, ohne es zu bewerten oder zu beurteilen.
Viele Menschen sind in Meditation, ohne es zu wissen. Still sitzen oder nichts zu tun ist nicht unbedingt nötig. Meditation kann auch beim Gehen oder Arbeiten stattfinden.
Meditation ist sinnvoll, um unsere Gedanken und unser Leben zu entschleunigen, unsere Gedanken zu klären und Abstand zu gewinnen.
Wir leben unser Leben, um uns weiterzuentwickeln, deshalb kann uns Meditation helfen, die Situation, den Konflikt und das Problem mit Abstand zu sehen.
Jedes Problem und jeder Konflikt hat eine Lösung. Hat der Mensch viele seiner Konflikte bewältigt, wird er zentrierter und leerer.
Meditation kann ein Problem werden,
wenn wir uns innerlich nicht bereit fühlen, still zu sein und wir keinen Abstand zum täglichen Leben zulassen können. Manchmal ist es auch die imaginäre Angst, was alles hochkommen könnte, und die Angst davor, nicht damit fertig zu werden. Meditation wird als etwas Geheimnisvolles und Beängstigendes betrachtet. Dabei ist es das Normalste der Welt und nichts Hochtrabendes oder völlig Gefährliches. Du wirst innerlich still und beobachtest, das ist alles.
Wir sind in bestimmten Situationen aber nicht dazu bereit.
Eine gewisse Abgeklärtheit ist hilfreich. Es gibt auch in diesem Fall kein richtig oder falsch. Astrologisch betrachtet haben wir Zeiten, in denen es turbulent ist und in uns so viel berührt wird, dass wir keinen Abstand haben können. Das kann in jedem Alter geschehen. Deshalb machen wir auch nichts falsch, es ist einfach gerade jetzt nicht möglich. Das bedeutet, wenn wir übervoll sind, ist es nicht einfach, innerlich still zu sein.Meist hilft dann zuerst einmal Bewegung, Aktion oder ein Ausagieren von Energie. Dann, einen kurzen Augenblick danach, ist es möglich, die Stille zu genießen.
Finde deinen eigenen Weg.
Meditations-Retreats in denen man schweigt, wenig isst und nur nach innen geht, fallen mir nicht leicht, das war für mich bisher nicht möglich. Ich gehe da einen anderen Weg, der viel mit innerer Einsicht zu tun hat.
Ich habe gelernt, über Verstehen Gefühle und Spannungen loszulassen und Meditation zuzulassen. Meine Erfahrungen in einer Meditationsgruppe war, wenn der Zenstock auf meinen Kopf tippte, war ich irritiert und manchmal auch zornig. Ich hatte das Gefühl, still zu sein und auch im Moment alles zu beobachten, und zack kam der Stock.
Habe ich aber verstanden, dass niemand über mich bestimmen oder mein Leben bewerten kann, spüre ich Entspannung und einen inneren Frieden. Also, was auch immer geschieht: Fakt ist, jeder kann meditieren. Meditieren unterstützt unsere innere Atmosphäre. Meditation reinigt und unterstützt die Selbstheilungskräfte. Aber jeder muss seinen eigenen Weg finden: Vielleicht sich zuerst auszupowern und dann zu sitzen, aber sich vor allem nicht zu zwingen, es sei denn, du bist der Zen-Typ, der über reinigende Nahrung und langes Sitzen stiller wird.
Würden Kinder im Kindergarten lernen zu meditieren, würde uns die Meditation in Fleisch und Blut übergehen. Wir könnten zu jeder Zeit einfach abschalten und entspannen. Mit der Zeit und mit Übung geschieht genau das. Meditation wird normal und überall möglich. Wenn wir in unseren Emotionen gefangen sind, uns gerade gegen alle durchsetzen müssen und das Gefühl haben, es funktioniert nichts, wird es schwierig. Dann können vielleicht auch ganz kleine Schritte helfen: 5 Minuten jeden Tag tanzen und dann kurz innehalten und die Stille genießen. Probiere es aus. Meditation ist ein Zustand, der sich absolut lohnt und dich wirklich weiterbringt.
Meditation ist leicht und jederzeit in jeder Situation möglich. Wir müssen nur erkennen, dass wir uns nicht identifizieren, sondern nur beobachten. Das Leben ist auf unserer Seite, wir können vertrauen.
Was bedeutet Meditation für unseren Körper?
Meditation entleert unseren Emotionalkörper und senkt den Blutdruck. Es gibt viele Studien über die Auswirkung von Meditation. Wenn wir uns dagegen ständig überlasten oder überfordern, dann explodiert irgendwann unser Körper. Ich kenne das Gefühl gut, wenn alles zu viel wird, wenn man vor lauter Gedanken und Energien kein Licht mehr sieht.
Alles, was dich entspannt, ist Meditation, ein Abschalten und ein Innehalten. Du kannst Meditation auch benutzen, um Antworten zu bekommen: Wo soll es hingehen? Wie soll ich mich entscheiden? Eine absichtslose Meditation ist ein Zustand, in dem man loslässt und dem Leben die Chance gibt, Antworten zu finden.
Wir müssen nicht dauernd denken und auf Hochtouren laufen. Wir brauchen uns nicht selbst zu überholen, wie gerade meine Finger auf der Tastatur. Es ist manchmal einfach Zeit für nichts. Meditation bedeutet nicht nur stillzusitzen und sich nicht zu bewegen.
Meditation ist in jedem Zustand möglich, wenn man geübter ist. Mediation bedeutet in diesem Fall einfach innerlich distanziert oder still zu sein. Es ist keine Gedankentätigkeit nötig, es sei denn, wir wollen über eine Straße gehen. Es ist nicht nötig, dass sich unsere Gedanken selbst überholen, wir uns Sorgen machen oder unsere Ängste uns einfangen.
Einfach sein und das tun und denken, was gerade nötig ist, um zu leben. Wir sind Zeugen dessen, was geschieht. Wir brauchen niemandem etwas zu beweisen oder jemanden zu überzeugen. Es ist alles so, wie es ist, okay. Wir sind so, wie wir sind richtig, wir sind am richtigen Ort und atmen einfach.
Das Leben ist auf unserer Seite, wir können entspannen.