Selbstliebe
Selbstliebe – Ich mag mich nicht
14. Januar 2024
Persönlichkeit
Persönlichkeit-Selbsterkenntnis
1. März 2024

Ein Artikel über Angst, ein Urgefühl

Wie entsteht Angst auch in Coronazeiten und woher kommt sie?

Sie ist ein automatisches Verhaltensmuster und eine genetische Veranlagung. Unsere Vorfahren mussten sich in vielen Jahrhunderten vor Tieren, vor Feinden usw. schützen.
Angst in der heutigen Zeit ist also ein genetisches, evolutionsbedingtes, unbewusstes und automatisches Verhalten.
Sie hat auch positive Eigenschaften, sie bewahrt uns davor, immer wieder die gleichen Fehler zu machen. Sie schützt uns vor Gefahren, wie den Verkehr und Menschen, die uns nicht guttun.
Wenn wir in einer Gesellschaft oder in Zeiten leben, wo es viel Anlass für Ängste gibt, sind wir ängstlicher.
Angst kann in unserem Leben viel Raum einnehmen und unseren Alltag beherrschen.
Sie entsteht hauptsächlich durch Verunsicherung und Verwirrung, wir können nicht einschätzen, was passieren wird.
Die Summe unserer Lebenserfahrungen und die Einstellung unseres Umfelds bestimmen, wie ängstlich wir uns verhalten.

Die westliche Welt vermittelt uns eine gewisse Stabilität, sichere Jobs, Familie, Strukturen, die stabil sind, Versicherungen, die uns absichern und trotzdem gibt es immer wieder Situationen, die uns erschrecken und unberechenbare Situationen, die eintreffen können. Unsere Welt ist eigentlich relativ unsicher, wir leben auf einer Lavamasse in einem unendlichen und riesigen Raum, in dem alles Mögliche herumfliegt.

Die Unsicherheit offenbart sich immer wieder durch Krisen, wie die Bankenkrise 2008, durch Krankheiten wie Aids oder durch Flüchtlingsströme.
Zurzeit versetzt uns Corona in Angst. Auch wenn wir das nicht direkt als Angst wahrnehmen, sind auch die Reaktionen von Wut, Verzweiflung, Depressionen usw. ein Ausdruck von Angst.
Unser Leben gerät ins Wanken.
Das Gefühl Angst lähmt uns, nimmt viel Raum ein und bindet unsere Energie.

Sie hat Ihre Berechtigung, sollte aber trotzdem nicht unser Leben bestimmen.
Gerade in Krisenzeiten nimmt sie viel Raum ein, was latent unter der Oberfläche war, blüht dann auf. Wir nehmen auch die Energie unserer Umwelt wahr, was das Gefühl von Angst noch verstärken kann.

Wie reagieren wir auf Angst?

Wir reagieren mit Wut, Trauer, Gewalt, Verwirrung, Depressionen, Hilflosigkeit, Ohnmacht, Verzweiflung und Fluchtgedanken, auf alle Fälle meist mit negativen Gefühlen.
Wir wollen die Kontrolle wiederhaben, informieren uns und bilden uns eine Meinung, meist mehrere, da wir durch das ungute Gefühl nicht in unserer Mitte sind. Durch Angst verlieren wir die Distanz und die Objektivität. Jeder von uns hat eine andere Angststrategie entwickelt. Wie sieht Deine Strategie aus? Reagierst Du mit Wut oder mit Verwirrung?

Übungen

Betrachte Deine Ängste, die Du in Deinem Leben schon gefühlt hast. Was davon ist wirklich eingetroffen? Wenn Du Angst fühlst und tiefer in das Gefühl hineingehst, wo kannst Du die Entstehung spüren? Welches Grundgefühl findest Du?

Wenn ich in meine Angst gehe, spüre ich die das Gefühl angegriffen zu werden und mich nicht schützen zu können.
Das ist ein Gefühl, mit dem ich arbeiten kann.
Ich kann lernen mich zu schützen. Immer wenn ich Angst verspüre, kann ich mich daran erinnern, dass ich jetzt groß bin und mich schützen kann.
Welchen Ursprung hat Deine Angst in Deinem Leben?
Schau Deinem Urgefühl ins Gesicht! Erkenne es!

Woher kommt dieses Gefühl?

Für mich ist Angst, ein Zustand in dem Vertrauen fehlt.
Vertrauen ist Hingabe an das Leben, egal was passiert, loslassen und annehmen was geschieht.
Vertrauen entsteht durch Liebe.

Jeder, der schon mal meditiert hat, kennt den Zustand des Loslassens und Vertrauens, man sieht sein Leben und alles passt zusammen, alles ergibt ein Bild. Dieses Gefühl schafft Vertrauen.
Entspannung ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit Angst. Jede Entspannung nimmt und löst Angst.
Angst und Verkrampfung gehören zusammen.

Es gibt auch die Urangst vor dem Tod und dieses Gefühl ist für mich der tiefste Punkt in diesem Thema. Komisch, weil das etwas ist, was wir nicht vermeiden können. Vielleicht würde uns eine Sterbekultur unterstützen. Bedeutet vielleicht, Menschen beim Sterben zu begleiten und das Sterben in unser Leben miteinbeziehen.
Es gibt viele Menschen, die kurz vor Ihrem Tod Frieden ausstrahlen, der Körper, der uns belastet hat und die Materie verschwinden nun, es wird leichter. Viele Menschen sind kurz vor Ihrem Tod entspannter. Es fällt uns ein Stein von den Schultern und vom Herzen. Vielleicht würde die Integration des Sterbens in unser Leben dem Tod den Schrecken nehmen.
Es ist vielleicht nur ein Hinübergehen in eine andere Form. Viele denken, dass sie dann für immer weg sind, andere glauben an ein Leben nach dem Tod.
Vertrauen hat auf seiner tiefsten Ebene mit der Angst vor dem Sterben zu tun.

Der Zustand der Angst fesselt unsere Energie, nimmt uns den Raum für Freude und Liebe.
Wir leben in einer Welt mit vielen Ängsten. Überall herrschen angsteinflößende unwürdige Zustände: Krieg, Hunger, Mord, Gewalt, Vernichtung von Existenzen, Krankheiten und Umweltgifte.

Meine Meinung, dass müsste nicht so sein

Ich denke, ein Leben mit weniger Angst und mehr schönen Momenten, lässt uns vielleicht auch entspannter mit Krisen und dem Tod umgehen. Für mich ist dieses angstbesetzte Leben kein natürlicher Zustand. Es entspricht nicht unserer Natur.

Wenn wir die momentane Situation von Corona nehmen, übernimmt Angst unsere Klarheit und Weitsicht. Es gibt vielleicht Situationen, auf die wir achtgeben müssen, weil diese Unklarheit für alle gilt. Aber nutzten uns die negativen Gefühle der Angst etwas? Oder sollten wir nicht klar bleiben und im Falle, dass all das zutrifft, einfach handeln?
Wenn es Situationen gibt, gegen die wir aufstehen müssen, dann lasst uns aufstehen, es bringt nichts, sich in diesen Zeiten im Vorfeld verrückt zu machen.
Angst und Ihre Gefühle machen uns krank, sie schwächen unser Immunsystem und unseren Körper. Angst ist berechtigt, sie macht uns aufmerksam, sie lässt uns kritisch sein. Panik dagegen hilft nicht, sie schwächt uns. Es gibt für alles Raum, aber nichts sollte den ganzen Raum einnehmen.
Wenn ich Angst fühle, muss ich für genau so viel Entspannung sorgen, damit eine Balance entsteht.

Angst ist eine machtvolle und kraftvolle Energie, die entweder in Flucht, in Aktion oder in Starre mündet.
Die Hilflosigkeit, die entsteht erzeugt Wut und Depressionen. Depressionen sind eine nach innen gerichtete Wut.

Wie können wir mit diesem Urgefühl umgehen?

Durch Bewusstheit, erkenne Deine Angst, durch welches Verhalten versuchst Du mit dem Gefühl klar zu kommen? Wenn Du dem Gefühl in Dir nachspürst, wo hat Deine Angst begonnen, wo hat die Verunsicherung angefangen?

Was kannst Du für Dich selbst tun, um Dich in diesem Gefühl aufzufangen?
Angst ist etwas Natürliches oder Normales, nimm Sie an und akzeptiere Sie. Das Gefühl zeigt die Abwesenheit von Vertrauen.
Sie sollte aber nicht Dein Leben bestimmen und übernehmen. Achte immer auf einen Ausgleich.

Welches Verhalten hast Du Dir angewöhnt?

Musst Du alle Türen zweimal überprüfen?
Lauter schreien als andere, weil Lärm den Feind vertreibt?
Reden, reden und nochmal reden, damit Du die Angst nicht spürst?
Wut oder Verzweiflung, Selbstdestruktivität oder Angriff?

Was können wir jetzt tun?

Angst kann den ganzen Raum einnehmen und unser Leben beherrschen. Fülle den Raum mit ausgleichendem und konstruktivem Verhalten.
Was macht Dir Spaß, wo entspannst Du?
Schaffe einen Ausgleich!
Hat die Angst in Dir diese Aufmerksamkeit verdient, ist dieser Aufwand berechtigt? Ist alles eingetroffen, wovor Du jemals Angst hattest?
Vor dem Tod brauchen wir auch keine Angst zu haben, er kommt auf jeden Fall irgendwann.
Erkenne, wo Du stehst und wie Du Dich verhältst?
Bewusstheit ist ein großer Schritt in Richtung, gib der Angst in Dir Ihren angestammten oder angemessenen Raum.
Angst Gefühle sind meist mit dunklen und grauen Farben verbunden. Umgib Dich mit leuchtenden, beruhigenden Farben. Male ein Bild zu Deinem Gefühl und bringe dann Farbe in dieses Bild.

Wann entsteht Vertrauen?

Wenn Du bemerkst, dass Du Dich auf Deine inneren Impulse und Gefühle verlassen kannst. War es jetzt wirklich so schlimm, wie Du dachtest? Meist ist unsere Vorstellung das Schlimmste. Vertrauen ins Leben, dass das Leben auf unserer Seite ist. Akzeptieren, dass Angst ein Teil des Lebens ist, mal stärker und mal schwächer. Konzentriere Dich auf Deine Lebensfreude und die schönen Dinge, die Dir begegnen. Negative Gefühle werden durch Deinen Fokus gestärkt und verstärkt. Deshalb kannst Du auch Deine guten Gefühle verstärken.

Meditation ist für mich eine wirksame Technik

Bei sich ankommen, weg von äußeren Einflüssen, zurück zu sich.
Bewusstes Reduzieren von Information und Eindrücken.
Es ist für mich ein natürlicher Zustand, wenn Ruhe und Stille herrscht. Von Zeit zu Zeit ist das wichtig für uns. Wer kann schon ständig auf einer Großbaustelle oder Autobahn leben?
Schaffe einen Ausgleich von aufwühlenden und beruhigenden Gefühlen, angespannt und entspannt sein,  von Vorsicht und Ausgelassenheit. Alles in uns hat eine Berechtigung und wir bestimmen, wie viel Raum jeder Teil bekommt.

Wenn ich in dem Gefühl Angst stecke und Angst mich beherrscht, verhindert oder unterstützt das mein Leben? Beschützt mich dieses beherrschende Gefühl? Oder bindet es nicht meine ganze Energie und macht mich krank? Genau das geschieht.
Für Gefühle ist es wichtig, dass Sie leben dürfen und ausgedrückt werden.